Über den Film

 
                                                                                       Das Film-Team
 
Der Film wirkt durch seine Atmosphäre und erfordert eine gewisse Grundruhe, um die Stimmung nachempfinden zu können.
Unsere Absicht war es einen Film zu machen, dessen Bilder die Zuschauer bewegt. Wir möchten um Mitgefühl für Obdachlose werben. Grund unserer Initiative war zunehmende Gewalt gegen Obdachlose: Wir selbst haben erlebt, wie ein älterer Obdachloser von Schülerbanden gejagt wurde, dass auf schlafende Obdachlose uriniert wurde und sie mit Knallkörpern beworfen wurden. In der Hamburger Innenstadt wurden Schlafende krankenhausreif geschlagen, und in Deutschland gibt es Fälle, in denen Obdachlose von Jugendlichen zu Tode geprügelt wurden.  

Im Teil Drinnen äußern sich Jugendliche spontan über das Thema Obdachlosigkeit.

Der Film richtet sich an etwas ältere Jugendlichen, die das Thema Obdachlosigkeit auch emotional verstehen können. 

Die beiden Hauptdarsteller Günter und Siggi haben wir als Gäste in unserem Treffpunkt Ferdinandstraßekennengelernt. Zum Zeitpunkt des Filmes war Siggi mehr als 11 Jahre obdachlos. Vorher fuhr er zur See. Günter ist erst seit einiger Zeit in Hamburg; nach seinen Angaben war er seit zwei Jahren obdachlos. Günter lebte während der Dreharbeiten vom Flaschensammeln und hatte nicht einmal Hartz IV beantragt. 

Unsere beiden Darstellererhielten von uns je 50 Euro für ihre Mitwirkung (an 5 Tagen).

Wir haben oft die Frage gehört, warum der Film völlig kommentarlos ist. Wir haben darauf bewusst verzichtet, damit sich jeder Zuschauer unbeeinflusst seine eigenen Gedanken machen kann. Dies fällt allerdings vielen Jugendlichen schwer, weil sie ganz andere Sehgewohnheiten haben. 

 

 

“Draußen” - ein Dokumentarfilm über Obdachlosigkeit

 

Zwischen "Drinnen" und "Draußen" gibt es nur eine schmale, fast unsichtbare  Grenzlinie. Günther und Siggi – beide obdachlos - stehen für viele, die diese Grenze überschritten haben.

Der Weg von Drinnen nach Draußen ist für die meisten eine Einbahnstraße. Es gibt nur selten ein Zurück. Siggi und Günther  müssen sich im Draußen einrichten. Sie tun es mit Bescheidenheit. Wenn man sie kennt, fällt es nicht schwer, sie zu respektieren. Sie wollen niemanden belästigen und sind dankbar für jede Hilfe, auch wenn sie es nicht immer zeigen können.     

Menschen, die draußen leben, haben dieselben Grundbedürfnisse wie alle anderen: Gesundheit, Sicherheit, Nahrung, Geborgenheit, Zuneigung, und ab und zu mal eine Abwechslung.  Sie leben zwar scheinbar in einer anderen Welt, aber sie sind nicht anders. Sie benötigen ein Mindestmaß an Hilfe, denn alleine schaffen sie es nicht mehr. 

Wir vom Hilfspunkt können selten jemanden aus der Obdachlosigkeit herausholen (wenngleich es bisweilen gelingt), aber wir wollen Not lindern. 

Der Film ist bisher über 370 mal verteilt worden. Er wurde angefordert von Schülern, Studenten, Lehrern und Geistlichen und vielfach im Unterricht gezeigt. Wenn er Nachdenklichkeit bewirkt, hat sich die Mühe schon gelohnt.

 

Im Internet können Sie den Film auf YouTube  hier sehen.